Heute wurde mir ein monatelanger Traum erfüllt : ) Meine Mutter und ihr Freund haben mir heute erlaubt, mir ein Lippenpiercing stechen zu lassen! Ich musste lediglich das Bad ein wenig säubern und nachmittags ging's dann ab zum Piercer. Das Studio war sehr hübsch und die Piercerin sehr seriös und freundlich. Da ich bereits 3 Piercings habe, musste sie mir nicht mehr allzu viel erklären. Zudem hatte ich mich vorher im Internet schlau gemacht, somit war mir nichts mehr wirklich neu. Gegenüber von mir bekam gerade ein Stammkunde (ich vermute es nur) ein Tattoo gestochen. Ich war etwas nervös, aber die zu stechende Stelle an meiner Unterlippe wurde mit Eisspray betäubt. Den Stich merkte ich auch kaum, es tat nur sehr wenig weh. Doch leider machte die Piercerin eine einzige dumme Handbewegung und so musste sie noch einmal durch das Loch stechen, was durch das Nachlassen des Eissprays nun schon mehr schmerzte. Aber ich nahm es ihr nicht übel, dafür war sie einfach zu lieb gewesen. Mir wurde dann etwas schwindelig. Aber nachdem ich kurz gelegen hatte, ging es dann wieder. Der Typ gegenüber von mir machte mir dann noch Komplimente und dann konnte ich auch schon gehen.
Noch fühlt es sich etwas komisch und fremd an, außerdem ist es leicht angeschwollen, aber das sieht man nicht. Weh tut es auch kaum noch. In 2 - 4 Wochen, je nachdem wann es einigermaßen abgeheilt ist, kann ich dann wiederkommen und dann wird mir der Zweitschmuck eingesetzt.
Hier noch ein Foto von meinem neuen Schmuckstück : )
ByeBye, -Cat-
Am nächsten morgen wurden ich und meine zwei Bettnachbarinnen um viertel vor 8 geweckt. Ich fand, dass das eine sehr akzeptable Zeit für's Krankenhaus war. Es wurden dann Blutdruck + Fieber gemessen und die Betten gemacht. Meine linke Bettnachbarin hatte ihren OP-Termin um 11 Uhr und die rechte sollte bereits am folgenden Tag entlassen werden - sie hatte es schon hinter sich.
Bei der Visite wurde dann entschlossen, dass ich heute auch operiert werden sollte. Oh je, meine erste richtige OP stand mir bevor (mir wurden zwar mal alle vier Weisheitszähne unter Vollnarkose rausoperiert, aber das werte ich nicht als das gleiche... ) ! So gegen 12 Uhr kam dann eine Krankenschwester ins Zimmer und gab mir Hemd, Höschen, Trombose-Strümpfe und eine Leck-mich-am-Arsch-Tablette. Letzteres hat seine Wirkung nicht so ganz zeigen wollen... Nervös wurde ich dann um halb 1 Richtung OP geschoben und erst einmal für 10 Minuten in meinem Bett vor dem Aufwachraum geparkt. Dann ging's "endlich" los und ich weiß nur noch, dass ich erst auf eine Liege krabbeln musste und sie mir einen Tropf angeschlossen haben, von dem mir ganz schummerig wurde... Wie ich dann letztendlich eingeschlafen bin, weiß ich nicht mehr. In dieser Zeit wurde mir dann der Wurmfortsatz des Blinddarms per Endoskopie entnommen.
Es kam mir vor, als hätte ich 1 Stunde geschlafen als ich zum ersten Mal wieder etwas wahrnahm... Schmerzen hatte ich kaum, aber dafür war mir übelst schlecht und ich bekam auch sofort eine Nierenschale und etwas in den Zugang gespritzt.
Den Rest des Tages habe ich auch kaum wahrgenommen... ich weiß, dass ich einige Male brechen musste und es mir dabei sehr scheiße ging. Aber meine Mutter war am Bett und hat sich rührend um mich gekümmert. Vom Vomex-Tropf (gegen Überlkeit) wurde ich sehr müde und habe etappenweise bis zum nächsten Tag nur noch geschlafen. Zum Klo durfte ich nur mit Begleitung -.- Also hieß es mindestens 4 mal in der Nacht schellen.
Am nächsten Tag ging es mir schon wieder besser. Heute hieß es für uns zwei Frischoperierten schon >>Laufen<<. Unsere Bettnachbarin wurde verabschiedet und es dauerte keine 2 Stunden, bis wir eine elfjährige (sorry, aber die ging als Erstklässlerin durch - sogar die Schwestern haben sich damit arg vertan) Türkin auf's Zimmer bekamen. Hatte sich wohl eine Magen-Darm-Grippe eingefangen, aber meiner Meinung nach ging's ihr ziemlich gut. Ihr Benehmen ließ dann die weiteren 2 Tage, die sie im Krankenhaus verbrachte, zu wünschen übrig. Ewig wurde ohne zu fragen der Fernseher angemacht und Besuch bekam sie auch mindestens 3 mal am Tag (ich habe in der Zeit so ziemlich die ganze Familie kennengelernt). In ihrer letzten Nacht brachte sie es sogar zustande, mitten in der Nacht ihre Schwester ins Krankenhaus zu bestellen, da sie angeblich Angst hatte. Die Ärmste hat dann die ganze Nacht auf einem Stuhl (!!!) geschlafen.
Nachdem die Kleine dann entlassen wurde, kam auch für den nächsten Tag niemand neues mehr in unser Zimmer und so hatten "die Schnarchtante" und ich mehr Ruhe und Gelegenheit uns besser kennenzulernen. Sie war echt supernett und total witzig = ) Wir machten beide gemeinsam Fortschritte und konnten unsere Entlassung kaum noch erwarten.
Samstagmorgen war es dann soweit. Bei der Visite fragte uns der Arzt, ob wir uns bereit fühlen nach Hause zu fahren. Keine 1 1/2 Stunden später waren wir beide verschwunden : )
Für mich war es eine schöne Erfahrung. Ich hatte mir das alles immer schlimmer vorgestellt .
Mittlerweile (3 Wochen nach der OP) sieht man die 3 Narben kaum noch und es tut so gut wie gar nicht mehr weh. Ich bin wirklich froh, dass so etwas heutzutage so gut zu bewältigen ist.
Heute hab ich wieder etwas tolles erlebt, aber dazu mehr im nächsten Beitrag =D !